Heute habe ich Kinder-frei. Das heißt, die zwei
Wuselzwerge schlafen einen Stock höher, bei Oma und Opa. Seit Wochen
freuen sie sich darauf und heute war es dann endlich soweit.
Angesichts dessen, dass ich morgen früh arbeiten werde, könnte man
meinen, dass mir so ein Kinder-frei nun nicht wirklich viel
nützt. Bezüglich weggehen, Spaß haben und was dazu gehört. Da ich
derzeit allerdings den Spaßfaktor einer Schlaftablette habe, bringt
mir dieses Kinder-frei tatsächlich einiges. Ich habe mir ganz
bewusst vorgenommen, nichts zu machen, was ich mit Kindern
gleichermaßen erledigen kann. Aufräumen zum Beispiel. Na gut,
aufgeräumt hab ich natürlich trotzdem etwas mehr als sonst. Einfach
auch deswegen, da ich morgen damit belohnt werde, in eine immer noch
genauso aussehende Wohnung nach Hause zu kommen. Und das, obwohl das
Haus keine Sekunde ohne Kinderlachen sein wird. Schön finde ich
das.
Nachdem ich nun also das Bad geputzt, Küche und Wohnzimmer
halbwegs in Ordnung gebracht, die Böden gewischt und den Wäscheberg
etwas minimiert habe, ging es diesen Abend nur um Dinge, die sonst
nicht viel Zeit finden. Demnach war die erste Tat - das Auswechseln
der CD im CD-Spieler. Um 23 Uhr ohne schlechtes Gewissen
Gitarrenklänge und nuschelige Schmalzsongs von Philipp Poisel
zu hören entspannt mich gerade sehr. Ich mag ihn einfach. Der Sommer
klingt in jedem Lied mit. Ich rieche, schmecke und höre diesen
wunderbaren Augustabend in jeder Zeile.
Außerdem war es mal wieder Zeit für Briefe. Mein Kopf ist
nach wie vor permanent leer gefegt von all den Geschehnissen die
gerade die Welt beherrschen. Deswegen sind die Briefe nicht sehr lang
geworden. Aber auch hier macht es mich lächelnd. Zu wissen, dass die
Worte Zeit haben anzukommen. Somit ist jede Zeile wertvoll. Und es
gibt nichts, was mich mehr entschleunigt. Danke dafür.
Der Herr von und zu Wuselzwergenpapa ist auf Arbeit. Somit bleibt
dieser Kinder-frei-Abend mein ganz alleiniges vergnügen. Man sieht,
die Oma-Opa-Übernachtung dient demnach tatsächlich hauptsächlich
der Kinderfreude, nicht unserer Freizeit. Mit dem Wissen, dass wir
dieses Jahr jedoch ganz bewusst Frei-Zeit haben werden,
beruhigt es, dass die Wuselzwerge einfach gerne im Reisebett
außerhalb des eigenes Zimmers schlafen. So werden wir alle Vier
ziemlich viel Spaß mit der kommenden Frei-Zeit haben. Da bin
ich mir sicher. Bis diese eintrifft werde ich mir hoffentlich das eine oder andere Mal bewusst
Aus-Zeiten nehmen können. Spätestens, wenn die Liste für die
Abendgestaltung steht und der komatöse Schlaf nicht mehr die
Oberhand hat.
Und jetzt verliere ich mich noch ein bisschen in den Schauern, die
mir über die Haut huschen, bei jedem intensivem Zuhören der Nuschelkönig-Lieder.
Minensie
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