2016/04/18

Schule in Sicht!

Nun ist es entschieden. Der große Wuselzwerg wird in diesem Jahr ein Schulkind. Das war ein ziemlich gefühlsreicher Weg bis zu dieser Entscheidung. Letztlich habe ich im Sinne des Wuselzwerges und nicht in meinem Sinne entschieden. Nein. Nicht nur ich. Der Herr von und zu Zwergenpapa hat diese Entscheidung mitgetragen. Dafür bin ich dankbar.

Ich war in den letzten Wochen so hin und her gerissen. Was gebe ich meinem 5 jährigen Wusel mit dieser Entscheidung, was nehme ich ihm? Ich habe Pro und Kontra Listen gemacht, habe ein bisschen gelesen, habe mich umgehört und habe letztlich dann doch aus dem Bauch heraus entschieden.

Eine Woche vor dem sogenannten Schulscreening, hatte ich den Entschluss gefasst: keine Einschulung. Es reicht locker im nächsten Jahr. Mit dem Hintergedanken, dass der große Wuselbub dann ein weiteres Jahr Zeit hat, sich in seiner Bastel- und Bauwelt auszutoben. Denn das ist es, was er hauptsächlich im Kindergarten macht. Er zieht sich zurück und bastelt. Früh meist für sich selbst, Vormittags mit ein paar Freunden, Nachmittags wieder meist für sich selbst. Er schneidet und klebt, baut und konstruiert, dass es eine wahre Freude ist. Daher der Entschluss - kein Schulkind. Da wir schon zum Screening angemeldet waren und der Wuselbub das wusste, haben wir den Termin wahrgenommen. Der Wuselbub verkündete mir am Morgen, er habe keine Lust auf das Screening und ich fühlte mich bestätigt, nahm keine Unterlagen zur Anmeldung in die Schule mit und sprach während des Screenings mit den Anwesenden Müttern. Warum und weshalb. Und dann wurde ich von einer Lehrkraft gebeten zu dem Raum des Screenings zu kommen. Und mein Herz flatterte nervös. Ich dachte im ersten Moment, es sei irgendetwas passiert. Aber dem war nicht so. Zwei der drei anwesenden Lehrer wollten nachfragen, aus welchem Grund ich beim Wuselbub zögere. Ich erklärte meine zwei Kontra-Punkte (Spielzeit und soooo jung) und sie schauten mich an. Sie wollen mich zu keiner Entscheidung drängen. Mir sollte nur klar sein, dass er fit sei. Sehr fit. Ehm ja. Das der Wuselbub in den Dingen gut ist, die er kann, das weiß ich. Das ist mir bewusst. Als mir eine der Lehrkräfte sagte, dass sie nur anmerken möchte, dass ein "ausbremsen" seines Wissensdranges, auch wenn es positiv mit spielen im Kindergarten behaftet ist, die Motivation durchaus senken kann, habe ich so ein kleines Stechen in der Körpermitte verspürt. Denn tatsächlich ist es genau der Punkt, der mich in den vergangenen Wochen so zum verzweifeln brachte. Ich habe den Eindruck, dass ich ihn tatsächlich mit einem weiteren Jahr Kindergarten ausbremse. Das muss grundsätzlich nicht negativ sein. Das ist in den meisten Fällen eher eine Bereicherung. Es fühlte sich jedoch negativ an, wenn ich es in Bezug mit meinem Wuselbub brachte.

Lange Rede, kurzer Sinn. Ich holte die Unterlagen zur Schulanmeldung und meldete den Wuselbub an, bekam einen weiteren Termin zum Testen der Schulreife und war ein bisschen aufgewühlt. Schulreifetests werden eigentlich nur bei Wackelkandidaten gemacht. Ich hatte deswegen nachgehakt. Die Lehrkräfte meinten, es gehe dabei ausnahmsweise nicht um die Schulreife im eigentlich Sinne. Da sind sich alle drei Lehrkräfte einig, dass der Wuselbub da alle Anforderungen entspräche. Es gehe darum, dass man Zeit hätte, sich das Kind einzeln genauer anzuschauen, besser einschätzen zu können und mir meine Zweifel zu nehmen. Das klingt jetzt, als würde es in eine Richtung gepresst, aber nein. Es fühlte sich wirklich nicht an, als wolle mich irgendjemand zu einer Entscheidung drängen. Es verwirrte mich, wie schon erwähnt, aber es drängte mir keiner seine Meinung auf.  Auch wenn ich das gerne gehabt hätte. Es kam mir tatsächlich so vor, als wäre es leichter, würde jemand anderes diese Entscheidung treffen.
Letztlich entschied der Wuselbub. Der hatte mächtig Spaß und fand das, selbstverständlich, aufregend. Beim Schulreifetest hatte er, wie auch beim Schulscreening, am frühen morgen lautstark verkündet, er habe keine Lust auf den Test. Zog sich allerdings schon die Jacke an, als ich durch den Hof gelaufen kam um ihn abzuholen. Er motzte, weil er das Schattentheater nicht mit anschauen konnte, dass gerade aufgebaut wurde, und zeitgleich hüpfte er mir voraus. Richtung Schule.

Der Schulreifetest dauerte länger als das Screening. Ich wurde für eine Stunde meiner selbst überlassen und flüchtete mich in Kaffee und Mohnschnecken-Kauf. Das Bild hatte ich schon (beiFacebook) gezeigt.






Nach dieser Stunde wurde nur kurz mitgeteilt, dass die Tests ausgewertet werden müssen und ich in der nächsten Woche noch einmal zur Besprechung kommen sollte. Da stand ich nun. Und wartete letztlich nicht mehr darauf, was genau bei dem bevorstehenden Termin zur Besprechung herauskommen würde. Der Wuselbub hatte mittlerweile entschieden, Schule ist sein Ding. Da will er hin. Punkt. Aus der Nummer kam ich so oder so nicht mehr heraus. Da hätte ich das gar nicht erst anfangen dürfen, es so zum Thema werden zu lassen. Habe ich aber. Blöd gelaufen.

Die Auswertung des Schulreifetests verlief erwartungsgemäß positiv. Wie gesagt, um zu hören, dass das, was der Wuselbub kann, gut kann, war ich nicht da. Ich zählte noch einmal meine Kontrapunkte auf. Soooo jung und wertvolle Spiele-Bastelzeit im Kindergarten. Die Lehrkräfte gaben ihr Statement ab und ließen mich allein mit meinem Kopf. Und der hatte keine Lust mehr auf dieses Katz' und Maus Spiel. Wenn der Wuselbub unbedingt möchte, dann darf und soll er in die Schule gehen. Mir ist bewusst, dass er durchaus in zwei Wochen keine Lust mehr haben kann. Aber nun denn. Irgendwann muss eine Entscheidung stehen und diese Unsicherheit meinerseits kann so einer kleinen Kinderseele nicht gut tun. Denn, es steht außer Frage, dass der große Wuselbub absolut Startklar für die Schule ist. Daran ist nichts zu rütteln. Auch nicht seine 5 Jahre bei Schulbeginn.

Jetzt heißt es, meine Bequemlichkeiten über Board zu werfen. Urlaub in der Ferienzeit - damit hab ich zum Beispiel in diesem Jahr gar nicht gerechnet. Oder Schulranzen kaufen - das wohl leidigste Thema aktuell. (Wenn jemand dahingehend Tipps hat... immer her damit. Wir liebäugeln mit einem Ergobag Cubo SchlauBär. Und ja, der Wuselbub hängt mir seit Tagen in den Ohren. Wann denn endlich der Schulranzen da wäre. Geduld ist eine Tugend)

Um Himmels Willen. Ich hab dieses Jahr ein Schulkind unterm Weihnachtsbaum!

Letztlich kann ich nur falsch Entscheiden. Habe ich mir so gedacht. Entweder der Wuselbub wird es mir nun auf Ewig übel nehmen, dass ich ihn jetzt schon in die Schule gehen lasse, und er ja noch sooooo jung... quasi der jüngste in der Klasse sei und somit auf Ewig der Kleine sein wird. Oder aber er wird es mir auf Ewig vorhalten, warum ich ihn noch im Kindergarten gelassen habe, wo er doch schon längst mit allem durch sein könnte!

Wir werden sehen. Mein Achterbahnfahrt ist in jedem Fall beendet. Der Bauch sagt ja zur Schule und erinnert mich daran, dass der Wuselbub täglich ab 12 Uhr daheim sein wird  und somit ausreichend Zeit wäre um das eine oder andere fertig zu basteln. Vielleicht hat er bis dahin gar keine Lust mehr zu bauen. Scherz! Ich glaube, diese eine Liebe wird nie zu ende gehen!

Neben Geburtstag des Miniwusels heißt es jetzt also... die Schule naht. Mit großen Schritten.

Bis dahin machen wir weiter. Es gibt immer was zu kleben, zu schneiden oder zu bauen. Yippieh jaja dubidubida. Oder so ähnlich.

Nur gut, dass der Miniwusel kein Kann-Kind ist. Da muss ich nichts entscheiden. Ich bin da einfach nicht gut darin.



Minensie







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